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Sonntag, 8. Dezember 2019

Das wars...

Nun sind schon ein paar Tage vergangen, seitdem wir wieder zurück in Deutschland sind. 
Der Umstieg vom immer warmen Gambia zum doch derzeit stark unterkühltem Deutschland hat für mich eine Weile gedauert. 
Mir bleibt zum Schluss noch Danke zu sagen.
 Ich möchte all denen mein ganz herzlichen Dank aussprechen, die uns unterstützt haben.
 Ich möchte mich bei den Organisatoren Thorsten, Falk und Holger bedanken und bei Peggy für die tollen Bilder. 
Ganz herzlicher Dank geht auch an Heinz Bormann und Aaron Leng von der Dresden Banjul Organisation und all ihren Mitstreitern, die sich vor Ort in Gambia kümmern und echte Perspektiven schaffen.
Vielen Dank an alle anderen Rallyeteams, es war einfach toll euch kennen zu lernen.
Im kommenden Jahr werde ich unsere Reise in Form eines Vortrages vorstellen. 

Ich würde mich freuen über Anregungen und Kommentare unter diesem letzten Post. Als kleine Motivation verlose ich unter allen Kommentaren einen Kalender für 2020 mit Bildern der Reise. Anonyme Kommentare kann ich nicht berücksichtigen.  Ich gebe nächsten Sonntag den 15.12.2019 den Gewinner bekannt.



Montag, 2. Dezember 2019

Die letzten 3 Tage waren sehr bewegend für mich. Die positive Anspannung der letzten Wochen ist fast vollständig einer sehr entspannten Atmosphäre gewichen. 
Am 29.11. haben wir nach einem kurzen Briefing auf dem Gelände der Dresden- Banjul Organisation unsere Autos geputzt und auf normal umgebaut. Der Dreck, Sand und Staub der letzten Wochen wurde abgespült. Die Innen- und Außenwäsche wurde in lokalen „Autowaschanlagen“ durchgeführt. Diese „Waschstraßen“ befinden sich praktisch überall und für unsere Matratzen im Tausch wurde dann auch das Auto recht sauber.
Am 30.11. ging es dann los zur Projektbesichtigung der Dresden- Banjul Organisation kurz DBO. Zunächst fuhren wir zu einer Kompostieranlage die durch die DBO betrieben wird. Dazu ist zu sagen, bisher wurde der Bioabfall in Gambia komplett verbrannt oder verklappt. Diese Kompostierung ist die erste und einzige in Gambia. Durch ein spezielles Verfahren nach deutschem Vorbild können so wöchentlich ca. 50 Tonnen Humus produziert werden.



Nach der Besichtigung der Kompostieranlage fuhren wir in eine kleine Klinik die von der DBO gebaut und finanziert wurde. Der dort arbeitende Arzt hat jeden Tag 150 Patienten, fährt den Krankenwagen selber und bildet Krankenpfleger aus. Außerdem hat er eine kleine Näherei im Hinterhaus, wo junge Frauen das Handwerk lernen und später ihre eigene Nähmaschine bekommen. Dieser Mensch und seine Energie ist auf jeden Fall sehr beeindruckend. Seit 2011 gab es in seiner Gemeinde dank der Arbeit keinen Malaria Todesfall mehr.

Am Nachmittag schließlich besuchten wir die Kobisala Schule in Sanjang. In Gambia gibt es eine Schulpflicht und ein staatliches Bildungssystem nach britischen Vorbild. In staatlichen Schulen sind meist 50-60 Schüler pro Klasse. Die Kobisala Schule, betrieben von der DBO garantiert eine Klassengröße von 20 Schülern und sorgt dafür das die Kinder eine bessere Schulbildung bekommen. Finanziert wird diese Schule über Spenden und Schulgeld. Das Schulgeld ist sehr gering und muss nur von reicheren Eltern gezahlt werden, sodass Kinder aus allen Schichten auf diese Schule gehen können.
Im Anschluss haben wir dann zwei mal 20 Minuten Fußball gegen eine gambische Mannschaft gespielt und immerhin 2:2 gespielt.






Am 1. Dezember war dann der große Tag für alle Rallye Teilnehmer, die Versteigerung. Das amtliche Endergebnis betrug letztendlich 6.369.000 Dalasi. Das sind umgerechnet 113.000 Euro die der DBO gespendet wurden. Der Opel Frontera brachte dabei 1580 Euro ein und konnte damit seinen Einkaufspreis von 1000 Euro deutlich übertreffen. Der Mercedes Sprinter brachte 4800 Euro ein und liegt damit unter den besten 10 Fahrzeugen die versteigert wurden.




  

Samstag, 30. November 2019

Ziel erreicht!

Gestern sind wir bereits halb sieben, noch im Dunkeln von Saint Louise aufgebrochen. Den ganzen Tag über sind wir, immer begleitet von einer Zoll Eskorte in Kolonne Richtung Gambia gefahren. Landschaftlich ist der ländliche Senegal sehr interessant. Während der Fahrt konnte ich unter anderem Geier und auch einen Wiedehopf beobachten. Leider war keine Zeit zum verweilen, sodass die Fahrt vor allem sehr anstrengend, heiß und staubig war. Gegen Nachmittag zeigte dann das Thermometer 43 Grad im Schatten an. Der Grenzübertritt nach Gambia ging sehr schnell von statten. Allerdings wollte der Sprinter an der Grenze nicht mehr anspringen, sodass wir von Thorsten hinüber geschoben wurden. Die letzten 200 Kilometer durch Gambia bis nach Sukuta bei Banjul waren dann schnell geschafft. An unserem Ziel angekommen, dem Blue Kitchen in Sukuta gab es dann kühles Bier und Spaghetti Bolognese. In den nächsten Tagen werden wir uns verschiedene Projekte der Dresden- Banjul Organisation anschauen. Am Sonntag schließlich ist dann der Tag der Versteigerung. Wir hoffen dabei auf einen möglichst hohen Erlös. 

Mittwoch, 27. November 2019

Durch die Wüste bis nach Saint Louis

Ja was soll ich schreiben, die letzten Tage waren ein wirklich großes Abenteuer. Wir haben wirklich viel erlebt vom Grenzübergang zu Mauretanien, durch die Wüste, nach Nouakschott und nach Saint Louise im Senegal. Aber alles nacheinander.
Nach unserer Abreise am 20.11.2019 im Rasthof Barbas in Marokko fuhren wir die letzten 100 Kilometer bis zum Grenzübergang von Marokko ins nichts. An der Grenze zeigte uns der Staat Marokko noch mal ein großes Aufgebot an Polizei und Zoll. Sogar die Autos wurden mit einem Scanner durchleuchtet. Die Ausreise dauerte somit in etwa 3 Stunden. Als wir endlich ausreisen konnten waren wir angekommen im sogenannten Niemandsland. Das Grenzgebiet zwischen Marokko und Mauretanien wir kontrolliert von der Frente Polisario. Die Frente Polisario strebt die Unabhängigkeit der gesamten Westsahara an. In diese „Freie Zone“  führte noch ein kurzes Stück Straße, welche in einer Nacht und Nebel Aktion durch Marokko gebaut wurde, später hört die Straße dann auf und es ging Offroad in Richtung Mauretanischer Grenze. Angekommen an der Grenze Mauretaniens warteten wir wieder einige Stunden bis das Visa und die Zollformalitäten erledigt waren. Von da an ging es dann mit Armeeschutz in die Wüste wo wir hinter einer großen Düne unser erstes Wüstencamp aufschlugen.
Die Folgenden Tage waren vor allem  heiß; staubig und sehr schön. Während der Wüstendurchquerung fuhren sich der ein oder andere im Sand fest und auch einige Pannen gab es. Das fahren in der Wüste verlangt Mut und Konzentration, bei Tiefsandstellen hilft meistens nur ein höheres Tempo. Das ein oder andere Mal krachte es heftig wenn wir mit dem Sprinter irgendwo aufsaßen. An unserer Autos ist bei diesen schweren Passagen glücklicherweise nichts kaputt gegangen. Die Abende in der Wüste am Lagerfeuer und mit dem ein oder anderem Getränk waren wirklich toll. In der Wüste ist man komplett abgeschottet von der sogenannten Zivilisation. Es gibt weder Handy Empfang noch Lichtverschmutzung. Das ein oder andere Mal habe ich Datum und Wochentag komplett vergessen. Am Morgen waren mitunter sehr schöne Sonnenaufgänge zu bestaunen. Nach den Wüstenetappen kamen wir in einem kleinem Fischerdorf am Atlantik an. Ich war wirklich tief berührt über die extreme Armut in dem diese Menschen hier leben. Überall wuselten Kinder um unsere Fahrzeuge und fragten nach „kadu“ (Geschenk). Vom Fischerdorf aus fuhren wir am Strand entlang und suchten einen Stellplatz für die Nacht direkt am Meer. Hier legten wir auch einen Ruhetag ein, den wir mit Baden verbrachten. Von hier aus fuhren wir bis zu unserem Campingplatz kurz vor Nouakschott, der Hauptstadt Mauretaniens. Auch hier gab es einen Ruhetag, den wir für einen kurzen Stadtbesuch nutzten. Zu Nuoakschott ist vor allem zu sagen, es ist laut, es stinkt und es gibt hier Autos bei denen man sich absolut nicht vorstellen kann das die noch fahren.
Heute Morgen dann ging es noch mal ca. 350 Kilometer nach Saint Louise im Senegal. Wir fuhren durch eine Savannenlandschaft und später durch einen Nationalpark in dem es Warzenschweine, viele verschiedene Vögel und auch Krokodile zu bestaunen waren.
Letztendlich sind wir bis Saint Louise im Senegal gefahren. Der Grenzübertritt verlief diesmal fast wie in Europa, abgesehen vom Zustand der Straßen. Morgen haben wir dann einen Ruhetag und werden die Stadt besichtigen.

























Dienstag, 19. November 2019

Letzte Einkäufe und Reparaturen

Gegen 10 Uhr heute Morgen haben sich alle Rallye- Teilnehmer auf dem Campingplatz Ad Dakhla ein kurzes Briefing für die kommenden Etappen. Als alle den Campingplatz verlassen wollten verschloss der Besitzer das Tor und ließ niemanden mehr hinaus. Der Streit hatte sich daran entfacht, dass der Besitzer nicht alle registriert hatte und nun auch von Teams Geld haben wollte, die nicht auf dem Campingplatz geschlafen hatten. Es war eine recht aggressive Situation, die sich nur dadurch lösen ließ nachdem alle bezahlt hatten. 
Nach diesem Zwischenfall fuhren einige Teams auf die Werkstattstraße in der Innenstadt Ad Dakhlas. Diese Straße besteht aus vielen kleinen Autowerkstätten, die deutschen Standards nicht ganz entsprechen. Hier wurden verschieden Rallye- Autos repariert oder fit für die Wüste gemacht.
Team „Zwei sind nicht zu bremsen“ musste ihren Kühler reparieren lassen. Der Kühler wurde mit Spezialkleber abgedichtet und hält hoffentlich durch. Nach unserem Besuch in der Werkstattstraße machten wir noch letzte Einkäufe für die Wüste. Vorfallen sehr viel Wasser. 
Von Ad Dakhla aus, fuhren wir zu unserem heutigen Ziel, dem Rasthof Barbas. Dieser kleine Ort liegt ca. 100 Kilometer vor der Mauretanischen Grenze. Von hier startend werden wir morgen die Grenze überqueren und nach Mauretanien einreisen. Da wir die nächsten Tage kein Internet haben werden, ist dies vorerst der letzte Eintrag. Bis bald und wünscht uns Glück für die Wüstendurchquerung.




Montag, 18. November 2019

Ad Dakhla

Ich habe heute lange überlegen müssen ob ich etwas schreiben soll oder nicht. Naja ich hab mich entschlossen so lange ich noch solch gutes Internet habe schreibe ich auch etwas, wenn es auch nicht viel ist. Kurz noch eine Anmerkung zum Internet in Marokko, es gibt einfach überall LTE, egal ob im Atlasgebirge oder der Sahara. Wir sind heute Morgen von unserem Beduinen Campingplatz kurz vor Layoune in Richtung Süden aufgebrochen. Die Landschaft ist eher als langweilig zu beschreiben. Wir fuhren heute den gesamten Tag durch eine wüstenähnliche Landschaft. Auch die Straße konnte nicht viel für Abwechslung sorgen. Die meiste Zeit führt die Straße viele Kilometer schnurgerade gen Süden. Die einzige Abwechslung heute waren Bauarbeiten an der Straße oder die immer heutiger werdenden Polizeikontrollen. Bei einer dieser Polizeikontrollen kamen wir erst weiter, als der Polizist sein „Geschenk“ erhalten hatte, komische Situation. Kurz vor der Stadt Ad Dakhla, der südlichsten Stadt Marokkos wollten wir dann mal die Tauglichkeit im Gelände überprüfen, kurzum das ging gründlich schief und der Opel Frontera von Team „Zwei sind nicht zu bremsen“ musste den Mercedes aus dem Sand ziehen. Nach dieser kurzen Offroaderfahrung fuhren wir die restlichen Kilometer bis Ad Dakhla, wo wir auf einem Campingplatz übernachten. Was noch zu sagen ist, es weht ein ziemlich kräftiger Wind und überall ist Sand und Staub in der Luft. Es knirscht ein wenig beim Essen.




Sonntag, 17. November 2019

Sand, Kamele und herrliche Aussichten

Heute Morgen sind wir um 9 Uhr losgefahren. Zunächst führte uns die Straße an der Atlantik Küste weiter gen Süden. Es boten sich zunächst herrliche Aussichten an der Küste und das ein oder andere mal hielten wir an. Da gab zum einem die tollen Felsen bei Legzira Beach in der Nähe von Tiznit. Hier machten wir einen kurzen Spaziergang und das ein oder andere Bild. Danach ging es durch wüstenähnliche Landschaften weiter Richtung Layoune. Das Land das wir nun durchfuhren war so karg, das es kaum vorstellbar ist das hier Menschen leben. Und doch trafen wir auf den ein oder anderen Hirten mit seinen Ziegen oder Schafen. Die Straße N8 der wir folgten ist die einzige Verbindung die in Richtung Mauretanien führt. Wir überquerten die imaginäre Grenze zu Westsahara und gaben dem Polizeibeamten den „Fisch“. Nun muss das etwas näher erklären. Westsahara wurde 1975 nach Abzug der Kolonialmacht Spaniens von Marokko besetz und annektiert. Deshalb wird in diesem Gebiet deutlich strenger kontrolliert und Militär und Polizei sind sehr präsent. Und der besagte „ Fisch“ ist ein Dokument sämtliche Daten über die Reisenden und das Fahrzeug festgehalten werden. Ein paar Kilometer später sahen wir die ersten Sanddünen und auch die ersten Kamele. Kurz vor Layoune bogen wir von der Fernstraße N8 rechts ab und fuhren über eine Schotterpiste auf unseren heutigen Campingplatz mitten in der Wüste.